Freitag, 30. März 2012

Es ist geschafft!

Wir brauchten Ferien. Sogar sehr dringend. Heute morgen stand ich mit folgendem Gedanken auf:
 Noch 5 Stunden und eine Mathearbeit. Dann hast du es geschafft. Endlich.
In der Schule angekommen traf mich fast ein Hitzschlag. Draußen nieselte es vor sich hin aber innen herrschte Tropenklima. Mich hätte nicht gewundert wenn Tarzan sich auf der nächsten Linane durch die Flure geschwungen hätte. (Mit Linane meine ich natürlich die Pflanze. Ich kenne nämlich eine Linane... Obwohl es schon eine lustige Vorstellung ist, wie Tarzan auf Lianes Rücken durch die Schule reitet. Aaaaajajjajajaaaaa!)
Auf dem Rückweg von Klo lief ich meinem Schatzi diereckt in die Arme. "SCHATZI!" rief es und schon hing ein schweres etwas an mir. Gemeinsam versuchten wir uns Mut zu machen - ich war offenbar nicht die einzige die heute eine Mathearbeit schreiben musste.
Mathelehrer kennen kein Pardon. - Weil das französisch ist.
Dann begann das Drama auch schon. Noch 2 min vor der Arbeit fiel mir ein das ich keine Einzige Kreisring-Formel beherrschte. Alles durfte also abgefragt werden nur nicht dieses Thema.

Aufgabe 5:
Der innere Radius eines Kreisringes sei 2 cm.
a) Berechnen Sie den äußeren Radius des Ringes, wenn sein Flächeninhalt 40cm² beträgt?
(Das Fragezeichen stand wirklich in der Aufgabe. - Unser Lehrer war sich wohl auch nicht sicher.)

Ich konnte deutlich spüren wie mein Restverstand sich erhob und wortlos den Raum verließ.
Ab jetzt regierte nackte Panik!
Ich spare mir, euch die Auswüchse meiner Verzweiflung zu schildern. Keine Ahnung, aber davon viel.
Zu allem Überfluss gab es noch 2 weitere Probleme.
1. Aufgabe 5 hatte einen Teil b) (noch grausamer als der Erste) und es gab insgesamt 7 Aufgaben.
2. 27 Schüler, ein SmartBord und geschlossene Fenster, tragen nicht dazu bei das Klima zu verbessern. War es vorher noch Tropenklima, so befanden wir uns nun unmittelbar am Äquator. Mich hätte ehrlich gesagt nicht gewundert, wenn das Wasser an der Decke kondensiert wäre und es dadurch geregnet hätte. Andererseits ist mir vorher auch noch nie aufgefallen, dass unser Lehrer in den Gesichtszügen einer Robbe ähnelt.
So ungefähr müsst ihr euch also meinen Geisteszustand vorstellen. Aber für diese Verhältnis habe ich mich wacker geschlagen.
Unser Lehrer schenkte uns zwar zusätzlich noch 10 min, aber die 5. Aufgabe habe ich trotzdem nicht geschafft.

Nun möchte ich euch aber mal eine rhetorische Frage stellen.
Was ist das schlimmste, dass nach einer Mathearbeit passieren kann?

- Eine weitere Stunde Mathe.
Meine Konzentration sank gegen den Nullpunkt und ohne die vereinten Kräfte meiner lieben Freundin und der "solve" Funktion meines Taschenrechners wäre ich verloren gewesen. Denn unser Lehrer hielt es tatsächlich für angebracht mit einem neuen Stoffgebiet anzufangen.
Ich mag Kubikwurzeln schon jetzt nicht.
"Und was machen wir dann, Brötchen?" - Ein Instinkt sagte mir , dass er "Taschenrechner- solve-Funktion" nicht hören wollte. Also entgegnete ich ein nicht sehr geistreiches "Wääh?" Dies war offenbar der Moment indem unser Lehrer beschloss, das es mit mir keinen Sinn mehr hatte und er ließ mich für den Rest der Stunde in Frieden. "Pssst. Pssst, liebe Freundin.Ich muss dir ein Geheimnis verraten." Täuschte ich mich oder verstummte das Gespräch unserer Hintermänner in genau diesem Moment? - Sie rückte näher an mich heran. "Ich... Ich hasse Mathe."
- Muahaha. Heute habe ich viele dumme Dinge getan, aber das war zumindest an nährend intelligent.
Doch die Pause erlöste uns schließlich. Wir verbrachten sie zwar damit zwischen dem schwül-tropischen Inneren der Schule und dem nass-kalten Außenbereich hin und herzupendeln, doch selbst das ist alle Male besser als eine Mathearbeit.
Allerdings nicht so gut wie die darauffolgende Reli-Stunde. Die schönste Stunde des Tages.
Die Studentin war wieder anwesend wurde wurde daher Zeuge unserer Macht.
Doch von Anfang an.
Zunächst wurde ich zu täglichen Übung an die Tafel gerufen. Ich schaffte es sogar nur den Tafel-Winkelmesser und den Zeigestock auf den Boden zu befördern. - Was für meine Verhältnisse garnicht so schlecht ist. Denn schon vor der zweiten Mathestunde hatte meine liebe Freundin gesagt: "Bei dir liegt immer alles auf dem Boden. Warum liegt bei dir immer alles auf dem Boden?"-"Schwerkraft. Eindeutig Schwerkraft."
Danach eröffneten wir fröhlich die Fragestunde. Wir begannen beim Thema "Unterschiede zwischen Islam und Christentum" und bei "Versucht de Papst wenigstens mit den Buhddisten Kontakt aufzunehmen?" wollte unser Lehrer den Schlussstrich ziehen. "Aber Herr S.," begann ich und innerhalb weniger Sekunden fiel die gesamte Klasse mit ein. "das ist unsere letzte Stunde vor den Ferien." argumentierte ich. "Und nach den Ferien sagt ihr, dass es die erste Stunde nach den Ferien ist." Schon an dieser Stelle konnte die Studentin sich das Lachen nicht mehr verkneifen.
Es wurde natürlich nicht besser.
Und so ging die fröhliche Fragestunde weiter. Hinter mir wurde fleißig an Origamikenntnissen gearbeitet, zwischendurch wurde der ein oder andere von einem Müdigkeitsanfall niedergestreckt, oder begann einfach zu lachen.
Dann hatten wir unseren Lehrer zu folgender Aussage getrieben. "Ja, stellt euch vor: Ich wäre mit dem Christentum verheiratet." - Niemand lachte. Also plötzlich von ganz rechts "HAHAHAAHHA AAAAAHHAHAHAHAHAHAH!" Sie konnte sich garnicht mehr einkriegen. "Nein, ich bin nicht mit dem Christentum verheiratet. Leider nur mit meiner Frau." - "LEIDER!"
Wenn die Frauen mancher Lehrer wüssten, was über sie so alles erzählt wird...
 Ich werde nie einen Lehrer heiraten. Wenn ich es nicht verhindern kann.
Bio begann mit der Frage: "Klebestreifen?" Das fragte der Junge jeden aus der Klasse.-Nicht das so etwas irgendwie auffällig wäre, oder so.
Nachdem aus Polenkörnern krasse Pflanzen wurden, war offensichtlich, dass niemand gewillt war noch irgendetwas zu tun. Auch unser Lehrer hatte keine Lust mehr. Warum auch?
Für ihn war es die letzte Stunde und auch wir mussten nur noch 45 min in der Schule bleiben.
Und diese 45 min waren Deutsch.
"Mario und der Zauberer" stand auf dem Plan. Doch niemand hatte das Buch gelesen. Ich auch nicht, muss ich zugeben. Aber es steht auf meiner Lese-Liste für die Ferien.
Zusammen mit diesen Büchern:


Nicht das ich nicht genug zu tun hätte. Im Gegenteil. Eigentlich müsste ich eine Powerpoint Präsentation erstellen, einen BLF-Vortrag vorbereiten, Ostergeschenke kaufen, Einer anmalen, für zahllose Arbeiten lernen, nebenbei noch meinen Bruder unterstüzen, einen Trip nach Hannover organisieren und noch die fehlenden Blogposts nachtragen.

Da kann man sich schonmal wegwünschen. So wie unsere Lehrerin: "Wo ist der denn?"-"Der hat eine Freistellung und ist in Koblenz."-"Was? Warum hab ich keine Freistellung?!"-"Weil sie nicht in Koblenz sind?!"
Noch 30 min bis zu den Ferien.
Unsere Lehrerin las uns eine Textpassage aus "Mario und der Zauberer" vor. "Und sein schwarz gewichster Schnurrbart..." - Eine Klasse feiert. "So hieß es damals wenn man etwas mit Schuhcreme eingerieben hat. mein Opa zu Beispiel hatte einen Schuhcremekasten der hieß auch "Wichskasten"." -Das machte es nicht wirklich besser. "Und wie hießen die Schuhputzer damals?" fragte ein Junge. "Wichser..." An dieser Stelle konnte auch unsere Lehrerin nicht mehr.
Und noch 10 min bis Stundenende.

Dann war es vollbracht. Endlich waren Ferien.
Ich versuchte so schnell wie Möglich aus dem Raum zu kommen.
Keine Sekunde länger konnte ich Schule ertragen.
Und auf diesem Blog fand ich eine weitere Überraschung und die Zocker-Braut in mir erwachte. Nun werde ich ein weiteres Sims-Experimet starten.
Aber mehr wird jetzt noch nicht verraten.
Schließlich braucht eine böses Genie Ruhe zum Arbeiten. :D Nicht das ich eins währe... aber trotzdem.

In diesem Sinne verabschiede ich mich und bedankemich ganz herzlich bei allen, die diesen Blog trotz der großen Pause noch lesen.
Ihr seid die besten Freunde des aufgehenden Mondes, die ich mir vorstellen kann.

Mario kann Steine mit 1 Sprung zerschlagen aber stirbt wenn ihn eine Schildkröte berührt ?

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